
Musik als gemeinsame Weltkultur
Wenn es etwas gibt, dass alle Weltkulturen verbindet, dann dürfte es die Musik sein. Gleich ob Amazonas-Stamm oder Gangster-Gruppen in den USA, sie alle haben in irgendeiner Form Musik als gemeinsames Kulturgut. Wenn man sich die Geschichte der Menschheit anschaut, dann hat Musik schon immer eine große Rolle gespielt. Es gibt sogar Theorien die besagen, dass wir erst gesungen haben, bevor wie angefangen haben zu sprechen.
Archäologische Funde stützen diese Theorie sogar, denn man hat schon in frühen Kulturen Musikinstrumente finden können. Die ersten Instrumente waren Steinrasseln und Tonflöten, man kann aber davon ausgehen, dass mit Entwicklung des Kehlkopfes, der Stimmbänder und dem großen Mundraum Töne bald auch als Gesang geformt wurden. Aus der Bronzezeit sind Mundstücke von Hörner bekannt, die als Musikinstrumente dienen konnten, und aus der gleichen Epoche sind auch Schlaginstrumente bekannt.
In der Musiktheorie wurde Musik lange Zeit als die Fähigkeit zur Entwicklung von Tonleitern und Akkorde definiert. Nach dieser Einschätzung gibt es Musik in einer komplexen Form erst etwa 300 Jahre vor Christus. Von den Sumerern ist bekannt, dass im Rahmen der religiösen Rituale sowohl gesungen als auch musiziert wurden und gleiches ist auch von den Babyloniern bekannt.
Allgemein war Musik wohl am Anfang Teil von Ritualen, auch weil die Herstellung von Instrumenten kostspielig war und mit Musik auch Autorität ausgedrückt werden konnte.
Musik entwickelte sich in den meisten Kulturen gleichzeitig, wenn auch nicht unabhängig. So wissen Wissenschaftler heute, dass Musikinstrumente aus Mesopotamien nach China gelangten, wo sie aber weiterentwickelt und zu einem eigenen Stil modifiziert wurden. Auch die indische Musik ist in den Anfängen wohl von Einflüssen aus Ägypten und Mesopotamien beeinflusst worden. Die Einwanderung der Arier brachte westliche Stile nach Indien. Sichergestellt ist dass zunächst nur die Kaste der Brahmanen Musik für religiöse Zwecke verwenden durfte.
Ein Verständnis der Musik als etwas nicht nur Überlieferbares, sondern beschreibbares kommt aus der griechischen Antike. Hier wurden die Anfänge der Musiktheorie gelegt und die Intervallproportionen erstmals beschrieben. Erst das Barock nahm die Verwissenschaftlichung der Musk wieder auf und formulierte die Dialektik zwischen Kunst und Wissenschaft in der Musik.
Je weiter Kulturen heute entwickelt sind umso komplexer ist ihre Musik, aber auch beschreibbarer. Traditionelle Gesellschaften entwickelten oft Laute in Zufallsfolgen, während heute Kompositionen bestimmten Schemata folgen. Und dennoch wird Musik über alle Kultur- und Zivilisationsgrenzen hinweg verstanden. Auch wenn eine chinesische Oper uns fremd klingen mag, so vesreten wir sie dennoch als Musik, und gleiches gilt für afrikanische Rhythmen oder die Gesänge der Aborigines. Längst hat die Musik auch ihre reine Funktion als Ritual abgelegt. Sie ist Teil der Unterhaltung geworden, sowohl in der Form der ernsten Musik als auch der Schlager und Popmusik. Musik ist sein Jahrzehnten das am meist verkaufte Medium, und nicht umsonst hat Apple nach dem Verkauf von Hardware auf den Musikhandel gesetzt.